Homeswallow

 

In der Welt von Homeswallow sind Lieferpersonen kürzlich verschwunden. Als Zuschauer bewegen wir uns durch diese Welt aus der Ich-Perspektive, in der Dinge in den letzten Jahren zu bloßen Objekten geworden sind. Eine Lieferfrau erhält in der Stadt einen Auftrag: Sie soll eine Artischocke und einen Speer zu einem Ort bringen, an dem Dinge sich in Zeichen verwandeln. Wenn sie diesen Ort findet, muss sie zurückkehren, um jemanden dorthin zu bringen. Auf ihrer Reise erhält sie diese Aufgabe dreimal – einmal von einem Bürger, einmal von einem Tier und einmal von einem Dorfbewohner. Während sie nach dem Ort sucht, trifft sie auf ein Monster, vor dem die Leute sie gewarnt hatten. Es will ihr die Gegenstände wegnehmen. Doch am Ende erkennt die Lieferfrau, dass dies genau der Ort ist, an dem Dinge zu Zeichen werden.

In dem Video geht es um eine Zeit, in der sich die Menschen danach sehnen, wieder Magie in der Welt zu sehen. Alle sind zutiefst zwiegespalten und glauben, dass es besser wäre, die Magie wieder in Gegenständen zu finden. Aber ist es wirklich besser, Magie statt der Realität zu sehen? Auch die Personen, die der Zusteller trifft, haben Angst. Sie wollen nicht auf eigene Faust suchen. Sie wissen, wie gefährlich es ist, nicht zurückzukehren, und schicken deshalb einen Dienstleister los, um die Magie zu finden. Der Dienstleister hat keine andere Wahl, als den Auftrag zu erfüllen – auch wenn er nicht weiß, wo dieser Ort sein könnte und welche Gefahren drohen. Das Ungeheuer am Wegesrand ist auch eine Metapher für diese Angst: Jeder weiß davon, aber niemand traut sich in seine Nähe. Die Menschen sehnen sich nach Magie, aber niemand ist mutig genug, ihr in die Augen zu sehen. Keiner will sich auf etwas festlegen. Deshalb können sie die Magie nicht finden. Märchen geben uns die Chance, die Grenzen unserer Gesellschaft in einem neuen Licht zu sehen. Sie geben uns unsere Würde zurück. So wollten wir das Märchen nutzen – um neue Helden zu schaffen.

Video

2025

Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Berliner Leben im Rahmen des Fresh A.I.R Stipendiums.

7,27‘

 

by Yoni Hong und Julla Kroner

Concept: Yoni Hong, Julla Kroner
Director, text: Julla Kroner
Art direction, 3D: Yoni Hong
Music: Kolja Kraft
Voice over: Lea Roser
Actor: Anna Kücking